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Fragen

In einer Veröffentlichung zum Thema Kombination Entrauchung Entlüftung, wird die Möglichkeit eine ERK als Bypass zu einer BSK zu montieren, vorgestellt.

 

Dazu zwei Fragen:

1. Wird damit das Verbot der Zweiwegsteuerung ausgehebelt?

2. Durch welches Signal oder durch den wen soll die ERK geöffnet werden?

 

Antwort:

Das angesprochene Verbot der Zweiwegesteuerung betrifft die in vielen Jahren geübte Praxis, Brandschutzklappen, welche in die sichere Stellung „ZU“ gefallen sind, motorisch wieder in die Stellung „AUF“ zu führen, um so eine Entrauchung zu ermöglichen. Die Möglichkeit der Bypassregelung beachtet ja gerade diesen Umstand, indem sie eben nicht dazu führt, daß die Sicherheitsstellung eines Bauteils manuell überfahren wird, sondern eine Lösung gefunden wurde, die Bauteile mit Verwendbarkeitsnachweis einsetzt und dabei deren jeweilige sichere Stellung vorteilhaft ausnutzt. Wichtig ist dabei jedoch immer, das Gesamtsystem zu beachten. Es ist eben nicht, wie oftmals in Praxi umgesetzt, eine "Normale" Lüftungsanlage, die man nur durch Schaffung eines Bypass zu einer Entrauchung umwidmen kann. Hier ist vielmehr immer zu beachten, daß die Gesamtheit der am Entrauchungsvorgang beteiligten Komponenten (Kanäle, Fördereinrichtungen etc.) den baurechtlichen Vorgaben bezüglich Dichtheit, Standfestigkeit, Feuerwiderstand u.a. entsprechen. Nur wenn entsprechend klassifizierte Bauteile eingesetzt werden, ist mit dem beschriebenen System eine sichere und baurechtskonforme Entrauchung möglich.

 

Die Ansteuerung der Komponenten und das Zusammenwirken sicherheitstechnischer Anlagen und Anlagenteile wird mittlerweile in den allermeisten Fällen im Brandschutzkonzept beschrieben. Grundsätzlich ist es freigestellt, wie eine solche Ansteuerung vorgenommen wird, sie sollte auf jeden Fall in einem Gesamtkonzept bzw. einem Brandfallreaktionsprogramm beschrieben werden, insbesondere natürlich bei solchen kombinierten Lüftungs- / Entrauchungsanlagen. Wichtig ist auch hier natürlich der Einsatz von anforderunsgerechten Ansteuerungen und Komponenten und der Beachtung des geforderten Sicherheitsniveaus bei Verknüpfungen mit der Gebäudeleittechnik oder Unterlegung eines Brandfallreaktionsprogrammes mit Software.

 

Kaltentrauchung
Hat keinen genormten Hintergrund. Es liegt nirgends eine einheitlich definierte Temperaturangabe fest. Wird oft als Entlüftung nach der Sprinklerung verwendet. Darf nicht mit der Entrauchung verwechselt werden.


Wurst-, Schinken- und Fleisch- Räuchereien haben den Begriff „Kaltrauch“ als einzigste physikalisch dokumentiert, mit einer Rauchgastemperatur zwischen 20 - 35°C (Quelle: Internet)

Überdruckanlagen
Sind Anlagen die für Flucht- und Rettungswege einen Überdruck aufbauen. Sie sind in der Europäischen Norm EN 12101 T6, Rauchdruckanlagen verankert. Die Behandlung von Flucht- und Rettungswegen sollte deshalb immer in Verbindung mit einem Zuluftventilator erfolgen, um im Rettungsweg einen Überdruck gegenüber der Nutzungseinheit zu erzielen und somit das Eindringen von Rauch in den Fluchtweg zu verhindern.

Brandrauch
Je nach Brandursache enthält der Rauch giftige Substanzen, die über die Lunge in den Organismus gelangen und die Lungenoberfläche beschädigen. Das sind zum Beispiel Kohlenmonoxid, Salzsäure oder Zyaidverbindungen, die etwa beim Brand von Kunststoffverblendungen entstehen können. Sie führen von Kopfschmerz über zunehmende Vergiftungen und Bewusstlosigkeit bis zum Tod.

MVkVO
Muster-Verkaufsstättenverordnung
Die MVkVO findet auf jede Verkaufsstätte Anwendung, deren Verkaufsräume und Ladenstraßen eine Gesamtfläche von über 2.000 Quadratmetern einnehmen.

RWA
Der Oberbegriff bezeichnet eine komplette Rauch- und Wärmeabzugsanlage, die sich aus den einzelnen Rauch- und Wärmeabzugsgeräten (RWG), den Auslöse- und Bedienelementen, der Energieversorgung, den Leitungen, der Zuluftversorgung und bei größeren Räumen den Rauchschürzen zusammensetzt.

BSK
Brandschutzklappe die den baulichen Brandschutz (Abschottungsprinzip) gewährleisten soll.

ERK
Entrauchungsklappen zur Absaugung von Rauchgasen für den Einbau in Entrauchungsanlagen.

NRA
Als natürliche Rauchabzugsanlage wird eine RWA bezeichnet, wenn ihre Funktion auf dem thermischen Auftriebs-Prinzip beruht (z. B. bei Lichtkuppeln, Jalousien).

MRA
Als maschinelle Rauchabzugsanlage wird eine RWA bezeichnet, wenn ihre Funktion mit motorischem Antrieb erfolgt (z. B. Ventilatoren).

RWG
Ein Rauch- und Wärmeabzugsgerät ist das Element incl. der Öffnungssysteme, das die Öffnung in Dach oder Wand zum Ableiten von Rauch und heißen Brandgasen nach aussen freigibt.

Kombiklappe
Kombi-ERK, RKU
Eine kombinierte Entrauchungsklappe die zur Entlüftung und Entrauchung gleichermaßen verwendet werden kann. Hier gibt es noch keine einheitliche Sprachregelung.

Entrauchungszenario
Festlegung von verschiedenen möglichen Brandfällen in Verbindung mit Flucht- und Rettungswegen, sowie einer Entrauchungsanlage die eine rauchfreie Schicht gewährleisten soll.

Entrauchungsventilator
Brandgasventilator
Ventilator geprüft nach EN 12 101, Teil 3 zur Absaugung der Rauchgase aus dem jeweiligen Gebäudeteil. Ist nach EN eingeteilt in die Temperaturkategorien 200, 300, 400, 600 und 842°C mit unterschiedlichen Laufzeiten.

Schmelzlot
Ist für die Auslösung der Brandschutzklappe zuständig. Das Schmelzlot löst bei 72°C aus.

Flash-Over
Eine Verbrennung in einem Raum mit Flammenerscheinung, welche Wärme an die Umgebung abgibt. Das heißt es ist genügend Sauerstoff für die Verbrennung vorhanden.


Erhitztes brennbares Material, welches vom Flammbrand noch nicht betroffen ist gibt Pyrolysegase (gr. Pyrolyse = Zersetzung durch Hitze) ab. Wesentlicher Bestandteil dieses Gasgemisches ist Kohlenstoffmonoxyd (CO).


Die entstehende Wärme und das Rauchgas können nicht abgeführt werden. Wird die untere Explosionsgrenze (UEG) erreicht und besteht ein zündfähiges Gas-Luftgemisch kommt es zu verpuffungsartigem Zünden der Rauchgaswolke. Durch diese Zündung erfasst der Brand schlagartig den gesamten vom Rauchgas erfüllten Raum - Flash Over.

Nachströmung
Damit wird die Zuluft zum Aufbau einer rauchfreien Schicht für die Personenrettung und den Angriffsweg der Feuerwehr beschrieben. Wird oft vernachlässigt, ist jedoch wichtiger Bestandteil einer Entrauchungsanlage. Die Zuluftgeschwindigkeit wird nach der DIN 18 232, Teil 5 mit 3 m/s festgelegt. Jedoch ist bekannt, dass die Zuluftgeschwindigkeit möglichst gering sein soll ( 1,0 - 1,5 m/s) um Verwirbelungen in die rauchfreien Bereiche zu vermeiden.

Rauchmelder
Rauchmelder mit VdS-Zeichen funktionieren nach einem optischen Prinzip, das eine zuverlässige Raucherkennung und entsprechende Alarmmeldung ermöglicht. Die neuere Generation von Rauchmeldern kann auf verschiedene Störgrößen (z.B. Wasserdampf, Zigarettenrauch usw.) hin eingestellt werden um Falschalarme auszuschließen.

WA
Als Wärmeabzug bezeichnet man eine Wand- oder Dachfläche, die bei einer bestimmten Temperatur selbsttätig eine Öffnung freigibt (z. B. durch Abschmelzen von thermoplastischen Dachlichtelementen), aus der dann Brandhitze nach aussen entweichen kann.

Oberlichter, Lichtkuppeln
Werden - auch nach DIN 5034-6 - u. a. Lichtkuppeln in unterschiedlichen Formen, verschiedenartige Dachlichtbänder und Sheddächer verstanden.

§ 17 MBO (Entwurfsfassung 2001)
Die Grundlage des Brandschutzes ist im §17 der Musterbauordnung (MBO) beschrieben:
(1) Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und Instandzuhalten, dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch vorgebeugt wird und bei einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind.

§ 32 MBO (Entwursfassung 2001)
(9) Für innenliegende notwendige Treppenräume und notwendige Treppenräume in Gebäuden mit einer Höhe von mehr als 13 m nach §2 Abs. 3 Satz 2 ist an der obersten Stelle eine Öffnung zur Rauchableitung mit einem freien Querschnitt von mindestens 1m 2 erforderlich; er muss vom Erdgeschoss sowie vom obersten Treppenabsatz aus bedient werden können.

Kühlluft für Entrauchungsventilatoren nach EN 12101 Teil 3
1.Quantifizierten Angabe der Kühlluftmenge(40°C) bei Ventilatorenaufstellung im Brandraum. Mechanische Kühlluftzufuhr erforderlich. Fremdkühlung! Kühlluftleitung in isolierter Ausführung nach DIN 4102 - 4. Eventuell Verweis auf Lage der Kühlluftansaugöffnung unterhalb der Rauchgasaustrittsöffnung im Abstand von 2 m.

2.1 Quantifizierte Angabe der Kühlluftmenge(40°C) für isolierte Ventilatoren und Aufstellung innerhalb des Gebäudes, außerhalb des Brandraumes in Räumen mit weniger als 500 m3 Rauminhalt : (besser wäre eventuell das Verhältnis Raumoberfläche zu Ventilatoroberfläche) Mechanische Kühlluftzufuhr erforderlich. Fremdkühlung! Falls Kühlluftleitung erforderlich, dann Kühlluftleitung in isolierter Ausführung nach DIN 4102-4.

2.2 Quantifizierte Angabe der Kühlluftmenge(40°C) für isolierte Ventilatoren und Aufstellung innerhalb des Gebäudes, außerhalb des Brandraumes in Räumen mit mehr als 500 m3 Rauminhalt:

Kühlluft kann dem Aufstellraum entnommen werden, sofern unverschließbare Öffnungen im Raum enthalten. Eigenkühlung Falls Kühlluftleitung erforderlich, dann Kühlluftleitung in unisolierter Ausführung.